110 Jahre

110 Jahre

110 Jahren Bayerischer Hof Waldsassen.

Im familiären Kreis feierten Wolfgang und Sabine Sperber das 110-jährige Bestehen ihres Hotelgasthofs „Bayerischer Hof“. Mit dabei war auch Helmut Radimerski von der Schlossbrauerei Friedenfels, die dem Unternehmen ebenfalls schon über 110 Jahre verbunden ist. Heimatpfleger Robert Treml
führte aus, dass der Gasthof 1905 von Wilhelmine Schäfer erbaut und 1909 an die Schlossbrauerei Friedenfels verkauft wurde. 1911 erwarb dann die Gastwirtswirtsfamilie Ferdinand und Katharina Sperber den Bayerischen Hof.

Heute ist das Traditionshaus bereits seit drei Generationen im Besitz der Familie Sperber und wird nach wie vor von der Friedenfelser Schlossbrauerei beliefert.
Für diese Zusammenarbeit dankte Wolfgang Sperber im Rahmen der Feier sehr herzlich. Einen ganz besonderer Dank ging an seine Ehefrau Sabine Sperber, die dem Hotel und Restaurantchef täglich mit vollem Einsatz zur Seite steht.
Auch Sohn Matthias, der inzwischen als stellvertretender Küchenchef das Speisenangebot wesentlich mitprägt, und Tochter Stefanie, die sich in ihrer Freizeit im Service mit engagiert, erhielten viel Lob. Helmut Radimerski überreichte eine Urkunde sowie einen Getränkegutschein und überbrachte die Glückwünsche der Brauerei. Er hoffte, dass die geschäftliche und freundschaftliche Verbundenheit auch in Zukunft Bestand hat.

Seit über 100 Jahren Bayerischer Hof Waldsassen

In dem bekannten und renommierten Gasthof Bayer. Hof – seit drei Generationen im Besitz der Familie Sperber – begeht man mit einem Festabend am 27. Juli 2005 das 100-jährige Bestehen des Hauses. Ein kurzer chronikalischer Abriss illustriert die stolze Entwicklung.

Die Idee zum Bau des stattlichen Gasthofes entstand wohl um 1904 bei der damaligen Gastwirtswitwe Wilhelmine Schäfer, geb. Fässler. Sie war zusammen mit ihrem Ehemann, dem Restaurateur Johann Ferdinand Schäfer (1848 – 1901) im Frühjahr 1888 nach Waldsassen gekommen, wo der Ehemann den Gasthof zum Lamm käuflich erwarb und in den folgenden 12 Jahre zu einem florierenden Betrieb machte, nach Kräften unterstützt von seiner Gattin. Im Januar 1901 verkaufte Schäfer – zu dieser Zeit bereits schwer erkrankt – seinen Gasthof an den Fabrikbesitzer Ernst Ploß. Die damals gerade 53-jährige Witwe Wilhelmine Schäfer suchte nun ein neues, attraktives Betätigungsfeld. So pachtete sie 1901 kurzzeitig die Restauration in Bad Kondrau; 1902 kaufte sie den Gasthof zum Löwen in Mitterteich, gab aber das Objekt schon im Juni 1903 wieder ab. Die Gründe dafür lassen sich heute nicht mehr in Erfahrung bringen.

Jedenfalls erwarb Wilhelmine Schäfer im Juli 1905 gegenüber dem Waldsassener Bahnhof einen großen Bauplatz, um darauf „einen im modernen Stile gehaltenen, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechenden großen Gasthof“ zu erbauen. Mit der Ausführung wurde im Herbst 1905 begonnen; die Pläne dazu hatte kein geringerer, als der bekannte Architekt Hauberrisser aus Regensburg geliefert. Die Erstellung des Baues übernahm der junge Waldsassener Baumeister Franz Kassecker.

Im Winterhalbjahr 1905/06 erfolgte dann die Innenausstattung, sodass der neue Gasthof „Bayer. Hof“ mit „hübsch ausgestatteten großen Lokalitäten und modern eingerichteten Fremdenzimmern mit Dampfheizung“ bereits Anfang Juli 1906 in Betrieb genommen werden konnte. Den Zentralheizungsbau hatte die Ingenieurfirma Paul Beer aus Regensburg installiert, während für die übrige Einrichtung heimische Geschäftsleute und Handwerker zum Zuge kamen.

Im Februar 1909 gab Wilhemine Schäfer das stattliche Objekt weiter an die Schlossbrauerei Friedenfels, die es dann im April 1911 an die Gastwirtsfamilie Ferdinand und Katharina Sperber verkaufte, die damals in Tirschenreuth tätig waren. Sie bewirtschafteten den Gasthof bis 1956. Dann übernahm ihn der Sohn Ferdinand jun. und führte das Haus mit seiner Gattin Therese bis Ende 1984. Seit 01.01.1985 ist nun deren Sohn, der gelernte Küchenmeister Wolfgang Sperber Inhaber des beliebten und traditionsreichen Unternehmens. Er hat in seiner Zeit die Modernisierung bisher konsequent fortgesetzt und das Objekt mit seinen 27 Gästebetten und seinen gediegenen Gasträumen zu einem gastronomischen Schmuckstück gemacht.

(Text Robert Treml)